Murmeltier (31.7.18)

Garten und Trockenheit lassen keine längeren Abwesenheiten zu. Zu einer Nacht Pontresina reichte es allemal. Als wir um 17 Uhr eintrafen, regnete es, der Himmel war verdüstert und die Blitze zuckten. Der Empfang im Hotel Schweizerhof war sehr freundlich, und das als Schnäppchen gebuchte Zimmer hatte ein Schlafzimmer, einen Wohnraum und ein Bad/WC mit zwei Lavabos. Wegen des weiterhin regnerischen Wetters lasen wir ein bisschen Zeitung und liessen uns dann kulinarisch verwöhnen.

Schlafen war sogar unter der Decke ohne Schwitzen möglich, und so waren wir am kommenden strahlend schönen Morgen bestens ausgeruht für die Murmeltier-Exkursion auf die Alp Languard. Auf dem Sessellift waren wir froh um Pullover und Windjacke, die wir aber oben angelangt schnell einmal tief im Rucksack verstauten. Dieser Sessellift hat übrigens die Besonderheit, dass er einmal die Richtung ändert, was mittels horizontal liegenden Umlaufrädern bewerkstelligt wird.

Inmitten von Hochlandrindern sahen wir die ersten Murmeli, die nächsten dann bei einer Kuhherde, für Ansitzen eher ungemütlich. Ausserhalb der beweideten Fläche kam dann die erste interessante Situation: ein Jungtier hielt sich relativ unbekümmert nahe des Weges auf. Bald kam noch ein zweites Junges dazu. Fotografieren war möglich, allerdings war die Lichtsituation nicht so gut, und die Tiere waren meistens hinter Grashalmen. Als Erlebnis war es aber erstklassig, denn einmal näherte sich eines der Jungen bis auf etwa zwei Meter, erschrak dann aber und machte sich wieder davon.

Nach längerer Zeit suchten wir einen günstig beleuchteten Bau etwas abseits des Weges mit guter Ansitzmöglichkeit. Die Murmeltiere liessen sich durch uns nicht stören. Bald gab es Action: Zwei Alte beschnupperten sich zuerst, schienen einen durchaus freundlichen Kontakt zu haben, aber irgendetwas führte dann zu einem längeren, handfesten Streit, der erst endete, als von einem anderen Bau Warnpfiffe zu hören waren.

Bei Warnpfiffen übrigens verschwanden die Murmeltiere nicht in im Bau, sondern machten das Männchen und schauten umher, um sich bald wieder dem Putzen oder Fressen zu widmen.

Gegen Mittag nahm die Aktivität deutlich ab. Wir liessen die Gruppe wieder allein und wanderten noch hoch zum Lej Languard und anschliessend hinunter nach Pontresina, begleitet vom Ruf vieler Tannenhäher.

Eine Auswahl der Fotos findet sich in der Webgalerie.

Blick vom Hotelbalkon ins Val Rosegg am Montagabend ...

...und am Dienstagmorgen

am Lej Languard