Schwarzkopfmöwe (29.1.23)

Eine überwinternde Schwarzkopfmöwe in Rapperswil ist beringt. Sie hält sich gerne dort auf, wo gefüttert wird, und zeigt Menschen gegenüber sehr wenig Scheu.

Schon die letzten Jahre (Bild von 2018) war am selben Ort winters ein Altvogel zu beobachten, der aber scheuer war, und nicht beringt.

Saatkrähe (19.1.23)

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt genossen wir den Sonnenschein auf einem Spaziergang am Hönggerberg.

Direkt an einer viel befahrenen Kreuzung sassen die Saatkrähen auf den Bäumen, um immer wieder in der leicht schneebedeckten Wiese nach Nahrung zu suchen: Baumnüsse! War einer dieser Leckerbissen gefunden, flogen die Schwarzröcke damit weg.

Der gesamtschweizerische Bestand der Saatkrähen nahm von ganz wenigen Individuen 1976 seit der Jahrtausendwende auf etwa 6000-7000 Paare (2016) zu. In den Niederungen des Mittellandes sind die schwarzen Vögel nahezu überall zu finden. Noch 1996 brüteten im Kanton Zürich keine Saatkrähen, heute findet man zum Beispiel bei der Kläranlage eine brütende Gruppe. Saatkrähen sind ja im Gegensatz zu den Rabenkrähen Koloniebrüter.

Steppenweihe (17.10.22)

Steppenweihen sind seltene Durchzügler in der Schweiz, man sieht sie meistens rein zufällig. und zumeist handelt es sich um Jungvögel. Dank Informationsaustausch (z.B. Bird Alert) sind Beobachtungen trotzdem möglich, wie gerade zur Zeit im Birrfeld im Kanton Aargau.

Um neun Uhr fuhren wir im nebelfreien, besonnten Zürich los. Auf der Höhe von Schlieren merkten wir, dass Zürich offenbar eine Vorzugsbehandlung genoss, denn im Limmattal herrschte dichter Nebel. Der lichtete sich kurz bei Baden, war aber nach dem Bareggtunnel wieder da, und dort war unser Ziel, das Birrfeld. Kaum hatten wir geparkt und waren ausgestiegen, flog eine Weihe durch den Nebel, sie drehte und verschwand in einer Baugrube. Bald lichtete sich der Nebel und wir sahen den gewünschten Vogel auf einem Holzpfahl sitzend. Lange konnten wir ihn bestaunen und Details im Gefieder sehen. Zum Fotografieren war die Distanz so gross, dass zwar scharfe Bilder entstanden, die aber von der Auflösung her nichts hergeben. Die Weihe putzte sich ausführlich, später flog sie weg, um dann nochmals zurückzukommen und etwas weiter entfernt nochmals zu ruhen und zu putzen. Während des Wartens gab es noch wenig Beifang: Eine Rohrammer und ein Mäusebussard.

Das war eine tolle Beobachtung, und für mich eine schweizer Neubeobachtung.

 

Und hier der Beifang

 

Würfelnatter und Ruineneidechse (5.10.22)

Dieser Mittwoch war ein sehr warmer Oktobertag - ideal, die Würfelnattern beim Hafen Rapperswil zu suchen. Ganz so einfach war es aber nicht. Die erste entdeckten wir erst etwa um 17 Uhr, es blieb bei zwei Individuen. Das liegt wohl daran, dass die schon früh warmen Stellen auch von den Menschen stark bevölkert sind, und die Orte, wo wir sie dann fanden, erst ab etwa 15 Uhr Sonne bekommen.

Zwischendurch statteten wir den Ruineneidechsen einen Besuch ab. Sie dürften mit Materialtransporten eingeschleppt worden sein, eine Population hat sich beim Bahnhof Rapperswil seeseits etabliert. Diese Eidechsen sind sehr flink und verschwinden rasch, wenn sie sich gestört fühlen.

Nicht in Rapperswil, dafür bei mir im Schrebergarten konnte ich eine weibliche Zauneidechse fotografieren, die sich eben gehäutet hatte, aber deren Kopfplatten noch nicht abgestossen waren. Das Weibchen störte sich daran und versuchte immer wieder mit dem Vorderfuss das störende Ding wegzustossen.

Thorshühnchen (26.9.22)

Auf ornitho.ch war es schon mehrmals gemeldet worden, es solle auch ufernah und damit fotogen zu sehen sein.

So entschloss ich mich, am Montag mit der Bahn nach Luzern zu fahren und mein Glück zu versuchen.

Der Ausflug begann mit einem verspäteten, stark überfüllten Bus, der dann auch noch am Stampfenbachplatz einen Türdefekt hatte und alle Passagiere aussteigen liess. So ging es halt zu Fuss in den Bahnhof, und es reichte gerade noch knapp. In Luzern nahm ich den Bus nach Wartegg und marschierte von dort mit einem kleinen Umweg zum Standort, der als letztes gemeldet worden war. Ein Orni war dort, und das Thorshühnchen auch bald, aber nur kurz ganz nah am Ufer und somit kaum fotografierbar, und dann flog es um 11.25 Uhr weg. Wir wechselten den Standort auch und begaben uns auf die Mole beim Yachthafen. Wir suchten lange, und entdeckten es dann weit weg, mit dem Feldstecher knapp erkennbar. Etwas mehr als 1 Stunde standen und sassen wir dort. Immerhin hatte es zu regnen aufgehört, und die Temperatur war auch einigermassen angenehm. Gelegentlich flog ein Eisvogel oder eine Gebirgstelze, auch durchschwimmende Stockenten gab es zu sehen. Das Thorshühnchen schwamm dann ziemlich weit vom Ufer entfernt, und wir konnten nur hoffen, dass es in unsere Richtung schwamm. Kurz vor 13 Uhr nahm es Kurs auf die Mole, auf der wir warteten. Und dann performte es eine gute halbe Stunde, schwamm zeitweise so nah vorbei, dass man es hätte streicheln können. Die Zahl der Fotografen nahm langsam zu, blieb aber sehr überschaubar. Gigabyteweise wurden Speicherkarten gefüllt, um dann zuhause gut 90% davon wieder zu löschen.

Das war wieder einmal ein wunderschönes Erlebnis mit einer für die Schweiz sehr seltenen Vogelart und mit der Qual der Auswahl für den Fotografen.

Hier zwei der Fotos, weitere finden sich unter Neueste Fotos im Hauptmenü.