Natrix helvetica (8.8.20)

Es ist schon erstaunlich, was in Schrebergärten so abgehen kann. Diesmal begann die Geschichte mit dem Ruf eines Südländers, der eben im Begriff war, nach Hause zu gehen. Serpente, war zu hören, und sogleich näherte sich ein zweiter Südländer, zur Sicherheit versehen mit einer Hacke. Schwarz und gross sei sie gewesen, und man spürte die Angst vor etwas Giftigem förmlich. Man müsse sie töten, denn es wären immer wieder Kinder hier. Die Schlange, ich hatte sie (noch) nicht gesehen, liess sich aber nicht töten, sondern verharrte in einem Versteck, aus dem sie sich auch nicht mittels Wasserstrahl vertreiben liess. Ich vermutete eine Ringelnatter und erklärte den Männern, dass sie sicher ungiftig sei und man sie keinesfalls  töten dürfe. Die Schlange spürte die Anwesenheit von Menschen und liess sich nicht blicken, und die Geduld der beiden Südländer liess nach. Nicht aber meine. Ich holte den Fotoapparat, der eigentlich für Heuschrecken, Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und Wespen bereit liegt, setzte mich ruhig hin, und wartete. Es dauerte lange, bis ein Kopf und dann ein Hals zu sehen war. Sachte näherte ich mich, bei etwa 7 Metern Distanz zog sich das Tier zurück, aber ich hatte einige Bilder im Kasten. Aufgrund der bereits herrschenden Hitze machte das Flimmern die meisten Fotos unbrauchbar, aber eines war gut.

Eindeutig eine Ringelnatter! Aber welche?

In der Region Zürich kommen zwei Ringelnatterarten vor: Natrix natrix sowie Natrix helvetica (Barrenringelnatter). Die genaue Artbestimmung verdanke ich Andreas Meyer via ornitho.ch.

Tags darauf konnte ich die Leute davon überzeugen, dass diese Schlange, obwohl lang, absolut ungiftig ist und dass sie mehr Angst vor uns hat, als dass wir Angst vor ihr zu haben brauchen. Zudem frisst sie Kleintiere wie auch Mäuse, die im Garten lästig werden können.

Weitere Informationen zur Barrenringelnatter finden sich bei karch.ch

karch ist Koordinationsstelle für Amphibien- & Reptilienschutz in der Schweiz

à propos Schmetterlinge:

kürzlich suchten wir in der Allmend Brunau nach Schmetterlingen. Das Ergebnis war dürftig. 2 Kaisermantel sowie viele Ochsenaugen-Weibchen. Eines setzte sich auch auf den verschwitzten Traggriff meines Rucksackes und saugte Mineralstoffe und Salz.