Angefüttert (16.3.22)

Trotz 5 Stunden Bahnfahrt, maskiert notabene, machten wir einen Tagesausflug nach Arosa. Das Wetter wäre wunderschön gewesen, aber der Saharastaub machte die Sicht diesig, es herrschte zeitweise beinahe Weltuntergangsstimmung, was aber dank des diffusen Lichtes durchaus seinen Reiz hatte.

Unsere Wanderung führte uns hin und zurück auf sehr gut gepfadeten Wegen nach Maran und dann zur Prätschalp, wo es Kaffee und Kuchen gab.

Gleich zu Beginn des Eichhörnliwegs - es war kurz nach 10 Uhr - erwarteten uns die verwöhnten Nager. Sie verhielten sich sehr nervös, flink und waren kaum zu fotografieren, da sie lieber ganz nah kamen und Hosenbeine als Klettermöglichkeit ansahen. Nachmittags war übrigens kein einziger der flinken Nager mehr zu sehen, sie waren wohl voll gefressen. Entlang des Eichhörnliwegs hat es mehrere offizielle Fütterungsstellen, Eichhörnchen, Meisen und Tannenhäher waren dort anzutreffen, oft im Schatten oder im Gegenlicht und opportunistisch Leuten folgend, die fütterten. Zudem: Auch die Vögel waren immer in Bewegung, sassen kaum einmal still und machten die Arbeit des Fotografen nicht einfacher.

Wir sahen Tannen-, Hauben-, Alpen- und (wenige) Kohlmeisen, Tannenhäher, Rabenkrähe, Buchfink, Amsel, Misteldrossel. Eher seltene Arten konnten wir keine entdecken.

 

 

Februar 2022 (6.3.22)

Wir machten weder grosse ornithologische noch fotografische Ausflüge, sondern blieben mehr oder weniger stationär. Fotos gab es trotzdem einige recht interessante.

Anfangs Februar sass ein Sperber auf dem Geländer der Dachterrasse des Nachbarhauses (Ist es vielleicht derselbe wie an Weihnachten vor unserem Wohnzimmerfenster?).

Am Büsisee zeigte sich ein Rotkehlchen sehr zutraulich und ein Männchen der Spiessente war zu bestaunen.

Am Zürichsee gab es Gänsesäger (Bild), Lach, Sturm- und Silbermöwe (Bild)

Der Vorfrühling zeigte sich in den Vorgärten: Märzenbecher

Die Spechte sind schon ganz aktiv am Rufen: Mittelspecht im Hönggerwald und Grünspecht im Friedhof Manegg

Und die Feldspatzen hielten im Tages-Restlicht noch ein kurzes Schwätzchen.

Eichhörnchen (21.1.22)

Sonniges aber kaltes Wetter lockte mich in den Hönggerwald. Viel war nicht los - Bunt- und Grünspecht, Erlenzeisig und ein Kernbeisser sowie die üblichen Verdächtigen konnten entdeckt werden.

An einer Futterstelle hatte sich ein Eichhörnchen breit gemacht, was den Meisen gar nicht passte, mir aber schon, auch wenn das Licht suboptimal war und ich mich für ein Foto ohne im Weg stehende Ästchen ziemlich verbiegen musste.

Mittelsäger (13.1.22)

Jahrelang hatte ich darauf gewartet, ein Mittelsäger-Männchen einigermassen schön vor die Linse zu bekommen. Heute glückte das Unterfangen endlich, beim Kloster in Rapperswil.

Bei Hurden halten sich sozusagen immer Eiderenten auf. In schönstem Licht konnte ich ein Dreiergrüppchen fotografieren.

Wo liegt Sulgen? (8.1.22)

Fragt jemand, wo Sulgen liegt, ist die Antwort wohl meistens: Sulgen? Noch nie gehört! Aargau??

Seit etwa 2 Jahren kann man Ornithologen fragen, wo Sulgen ist: Sulgen? Na klar, dort ist doch winters die Orientturteltaube!

Dieser Vogel ist in der Schweiz eine Rarität. Das Brutgebiet liegt in den Bergwäldern Mittelasiens (z.B. Kasachstan). Normalerweise überwintern die Vögel in Indien und Umgebung. Nicht so dieses Exemplar. Bereits zum dritten Mal hält sich der Vogel im Winter in der Schweiz auf, und zwar immer in Sulgen, immer am genau gleichen Ort beim Friedhof dieses thurgauer Dörfchens.

Unsere ersten beiden Besuche waren wenig erfolgreich: Einmal hockte das Tier oben auf dem First eines Hauses, das zweite Mal sahen wir es überhaupt nicht. Und genau so schien es auch diesmal zu sein. Zu dritt suchten wir etwa 20 Minuten. Fast schon wollten wir aufgeben, als ich die Silhouette eines Vogels entdeckte: ganz still, ohne Bewegung und kaum zu sehen hockte sie da. Das war natürlich eine grosse Freude, denn so konnte man gut die weissen Unterschwanzdecken sehen, die auf die Unterart meena schliessen liessen. Einige Knipser und mehrere weitere Beobachter später flog sie dann in ein Gebüsch, ganz in der Nähe, war aber nicht mehr gut zu sehen.