C-Falter-Erlebnis (21.9.15)

Für einmal erkundete ich ein wenig bekanntes Gebiet im Zürcher Oberland. Nach einem Steinadler in unendlicher Entfernung war lange nichts los. Da flatterte ein Schmetterling an mir vorbei und landete auf dem Boden. Es war nicht, wie zuerst erwartete, ein kleiner Fuchs, sondern ein C-Falter. Deshalb machte ich meinen Fotoapparat bereit, allerdings zu spät, denn er flog sogleich wieder auf. Er umkreiste mich ein paar Mal, und landete dann auf meiner Hose. Das war zwar hübsch anzusehen, aber nach einiger Zeit verscheuchte ich ihn von dort. Er flatterte weiter rund um mich herum, und sein nächstes Landeziel war auf meiner Jacke, direkt beim Handgelenk. Ich konnte ihn wunderschön anschauen, hätte ihn aber gerne porträtiert. Da erinnerte ich mich an die iPhone-Kamera in meiner linken Hosentasche. Zu der hatte ich Zugriff. Allerdings war das ein riskantes Unterfangen, denn die Handy-Kamera hatte ich noch kaum je benützt. So probierte ich einfach einmal, die Ergebnisse waren aber zunächst unbrauchbar. denn das einhändige Bedienen dieses Werkzeugs war nicht ganz einfach. Als der Falter plötzlich losflog, löste sich das Problem nur vermeintlich, denn alsbald setzte er zu einer weiteren Landung an, wozu er meinen rechten Handrücken auserkor. Hier gefiel es ihm ausnehmend gut, offenbar hatte der Schweiss den richtigen Salzgehalt. Nun drückte ich einfach ein paar Mal ab und hoffte auf ein anständiges Selfie.


Nach einigen Minuten musste ich den Falter los werden. Zunächst verschob ich ihn auf den linken Zeigefinger, wohin er bereitwillig krabbelte, und damit setzte ich ihn auf ein Buchenblatt ab, worauf er allerdings gar nicht gerne spazierte. Nach einigen Fotos in dieser Stellung verabschiedete ich mich.
Auf dem Rückweg nahm es mich Wunder, ob er sich noch immer in der Gegend aufhielt, und siehe da, kaum war ich still gestanden, umflatterte mich der C-Falter, und setzte sich - wie ich glaubte - auf meine Mütze. Sorgfältig nahm ich sie vom Kopf, und tatsächlich: Der Falter sass darauf und genoss die Überreste aller bisherigen Schweissausbrüche. Als ich die Mütze auf den Boden gelegt hatte - er blieb schön brav sitzen, konnte ich noch einige Fotos schiessen, und dann hatte auch der C-Falter genug und flog weg.

Auf dieser Wanderung gab es auch noch eine kitschige Kuh-Postkarte und einen Langzeitbelichtungsversuch.

Bei einer anderen Gelegenheit zeigte sich ein Teichhuhn schön, und ein Haubentaucher mal vor einer anderen Kulisse. Und die Sonnenblumen lassen die Köpfe hangen.

 

Spiegelbild (19.9.15)

Viele Fotografen waren an diesem Tag im Stampf, jedenfalls mehr als Limikolen. ich knipste einen Alpenstrandläufer und einen Grünschenkel. Ein Foto des Zwergstrandläufers ist zumindest noch brauchbar.

 

Turmfalke (18.9.15)

Dem trüben Wetter zum Trotz führte ich heute meinen Objektiv-Test weiter. In der Region des Flughafens suchte ich auf einer sehr mager bewachsenen Fläche nach Kleinvögeln. Ein Turmfalke fand diese Fläche offenbar auch sehr interessant. Zuerst rüttelte er in nächster Nähe, und landete darauf etwa 12 Meter von mir entfernt auf einem Pfahl, wo er lange sitzen blieb und sich von mir überhaupt nicht stören liess. Ich konnte den Konverter rausnehmen und das Objektiv konverterlos testen. Zuhaus stellte ich dann fest, dass diese Aufnahmekonfiguration zu ungenügend scharfen Ergebnissen führte. Da ist offenbar noch bessere Feinabstimmung notwendig. Mit Konverter aber überzeugt mich das 200-500mm nach wie vor.

Von gestern Abend nach dem grossen Regen gibt es nochmals neue Trauerschnäpper und ein diesjähriges, nicht vollständig ausgefärbtes Rotkehlchen.

 

Objektiv-Test (16.9.15)

Nikon hat neu ein Zoom-Tele 200-500 mm im Angebot, zu einem sehr zahlbaren Preis. Es ist ziemlich leicht (verglichen mit einem ausgewachsenen 500er), aber weniger lichtstark (5.6).

Der intensive Trauerschnäpper-Zug ergab ein gutes Testfeld, da sie klein, scheu und sehr schnell sind. Die Testfotos machte ich mit dem 1.4-Konverter und der D7200 ohne Stativ, womit ich auf 1050mm kam, allerdings nur mit Blende 8.

Der Autofokus arbeitete erstaunlich schnell und präzis. Die Schärfeleistung ist erstaunlich, wenn der Preis beachtet wird. Das Objektiv liegt gut in der Hand und ist sauber gearbeitet. Wegen der kleinen Blende sind entweder längere Belichtungszeiten oder höhere ISO-Zahlen notwendig.

Fazit: Sehr gutes Preis-Leistung-Verhältnis und eine Alternative zum herkömmlichen 500er, wenn man nicht so schwer tragen möchte.

Limikolenfestival (10.9.15)

Der Spätsommer 2015 war für Limikolenliebhaber wie Weihnachten. Viele Arten konnten beobachtet werden, und manche Vögel zeigten wenig Scheu und liessen sich aus nächster Nähe beobachten (und fotografieren).

Von 9 Limikolenarten glückten mir nette Porträts - sie sind in dieser Galerie zu finden.

Die drei neusten Arten sind Knutt, Kampfläufer und Pfuhlschnepfe, alles Jungvögel.

Neu im Archiv sind auch Fotos von der Zwergdommel, aufgenommen im August 2015, sowie Fotos der Fischchen jagenden Lachmöwe.

Knutt und Kampfläufer gemeinsam vor der Kulisse des Obersees.