Ringdrossel in der Stadt (1.2.17)

Die Information erreichte uns via die üblichen Kanäle (hier ein Dankeschön den Meldern!). Aber Ringdrossel im Regen? Lieber nicht, und so nutzte ich Petrus' blaues Fenster heute Nachmittag und begab mich zusammen mit Susanne  in den Botanischen Garten. Doch wo war der Kaki-Baum, wo sie sich bevorzugt aufhält? Zufällig fanden wir ihn innert Kürze, nicht ohne Mithilfe der Ringdrossel, die rufend wegflog.

So wartete ich, sie würde sicher irgendwann einmal zurückkommen. Ich wartete und wartete. Es kamen weitere Ornis, und es kamen auch viele Neugierige, die wissen wollten, wonach wir Ausschau hielten. Eben, nach einer Ringdrossel, die normalerweise in den Bergen oder in Nord- und Westeuropa vorkommt, und hier in der Stadt doch sehr selten ist.

Der Kaki-Baum blieb lange leer, irgendwann einmal zeigte sich eine Kohlmeise darauf, die Luftschutzsirenen hatten längst das Trommelfell malträtiert. Aber nix von Ringdrossel. Da gab es unerwartete Hilfe: Eine Amsel zeigte an den Kaki-Früchten Interesse. Aber nicht lange. Denn aus Sicht der Ringdrossel hatte die nichts auf dem Kakibaum zu suchen, und wurde sofort vertrieben. Und nun war sie also da. Aber wie! Möglichst verborgen hinter vielen Ästchen. Aber dort haberte sie in dauernder Aufmerksamkeit. Die Fotos wurden entsprechend. Ein Anschleichmanöver ergab das Problem Gegenlicht und störendes Geländer, zudem war die Ringamsel scheu und flog bald einmal weg. Sie kam wieder, aber nicht mehr wirklich fotogen.

So packte ich nach etwa 2 1/2 h meine Sachen zusammen und verliess den Ort. Kaum war ich 40 Schritte gegangen, packte ich die Kamera wieder aus und versuchte es nochmals von unten, denn das Objekt der Begierde war soeben wieder in den Kakibaum geflogen und tat sich an einer anderen Kaki gütlich. Aber auch hier: zuviel Geäst, zudem wurde das Licht noch kritischer (schon vorher hatte ich mit 4000 ISO fotografiert). Also packte ich definitiv zusammen.

Zum Glück war es heute Nachmittag angenehm bezüglich Temperaturen: kein Icebreaker, kein dicker Fasi, keine Mütze, keine Handschuhe!

Es ist übrigens ein Männchen, alpestris, also aus Mitteleuropa.

Der erste Blickkontakt

die typische Beobachtungssituation

wenigstens teilweise freigestellt, aber aus architektonischen Gründen nur aus naher Distanz möglich, was er nicht schätzte.

 

Jahresvogel 2017: Wasseramsel

Fichtenammer-Watch (19.1.17)

Innerhalb von 3 Tagen schaffte ich 2 Schweizer Lifer (also erstmals beobachtete Arten in der Schweiz), eine davon war gar ein Lifer, nämlich die Fichtenammer. Das Besondere an der Geschichte, keine der beiden Arten habe ich fotografiert!

Bei klirrender Kälte und einer sehr steifen Bise suchten wir am Dienstag die von Nicolas Baiker entdeckte Ohrenlerche. Inmitten von unzähligen Feldlerchen wurde sie auch gefunden, weit, weit weg.

Viel angenehmere Temperaturen, besonders am Nachmittag, hatten wir im Tessin, in der Nähe von Riazzino. Hier hielten sich mindestens 3 sibirische Fichtenammern auf, in einem grossen Schwarm von Goldammern. Sehen konnten wir zwei verschieden ausgefärbte Männchen sowie ein weibchenfarbiges Individuum. Gesehen werden konnten die Vögel nur von ziemlich weit weg, mit dem Fernrohr, sie sassen - sofern sie nicht in einem Stoppelfeld nach Nahrung suchten - fast zuoberst in Bäumen, zusammen mit Goldammern.

Mein Fotoversuch brachte nur eine Goldammer :-( und ein Landschaftsfoto mit Beobachtern.

Teilalbino, 2008, 2009 und 2017 (10.2.17)

In den Jahren 2008 und 2009 machte ich in Rapperswil Fotos eines Teilalbino-Blässhuhns. Gestern sah ich an der selben Stelle auch wieder einen Teilalbino, den ich fotografierte.

Beim Vergleich der Bilder von 2009 (Dezember) und 2017 (Januar) fällt auf, dass die schwarz-weiss-Verteilung nahezu identisch ist. Es kann sich also gut um dasselbe Individuum handeln, welches somit mindestens 7 1/2 Jahre alt wäre. Ein weiteres Foto fand ich von 2008, hier ist der Vergleich etwas schwieriger, und die Verteilung der Farben ist nicht eindeutig gleich.

2008, linke Körperseite

2017, linke Körperseite

2009, rechte Körperseite

2017, rechte Körperseite

 

Winterausharrer (8.1.17)

2 Tage war es bitterkalt, mit Minustemperaturen um die 10 Grad. Heute Sonntag wurde es deutlich wärmer mit um 3 Grad plus. So machten wir einen Winterspaziergang und trafen viele grosse und kleine Kinder mit Schlitten an. Im Friesenbergquartier warteten wir auf den Bus und entdeckten einen Zilpzalp in einer Föhre. Er hatte die kalten Nächte und Tage zumindest schon einmal überstanden. Hoffen wir dass er es weiter schafft, genügend Nahrung zu finden.

Einer der Winterausharrer: Unser Zilpzalp vom Friesenberg, fotografiert bei scheusslichem Licht, mit etwa 3000 ISO