Waldrapp 2 (29.6.23)

Nun sind die Jungen merklich aktiver, so ist auch gut zu erkennen, dass es sich um 2 Junge handelt, vor allem das grössere flügelt oft, wobei die Federschäfte gut zu erkennen sind.

Mittlerweile wird das Nest nicht mehr andauernd von einem Elternteil bewacht, gelegentlich fliegt auch der zweite Vogel auf Nahrungssuche.

A propos Nahrung: Auf dem Waldrapp-Speisezettel stehen Insekten aller Art, besonders Käfer und Heuschrecken, Eidechsen, Schlangen, Würmer, kleine Säugetiere. Bei der Nahrungsübergabe an die Jungen umfasst der Altvogel den Schnabel des Jungen und würgt Nahrung hervor.

Es gibt übrigens Livecams: www.rasgarage.ch oder https://www.zoo.ch/de/zoonews/waldrappe-on-air

 

Waldrapp 1 (21.6.23)

Mitten im Industriegebiet, direkt unter der Abflugschneise West des Flughafens hat sich in Rümlang ein Paar Waldrappe ein Fenstersims der Harley-Davidson-Garage zum Brüten ausgesucht. Mittlerweile wird mindestens 1 Junges gefüttert.

Die beiden Vögel wechseln sich beim Brüten ab, wobei der eine Partner durchaus einige Stunden wegbleiben kann.

Die Vögel stammen von einem Zuchtprogramm in Überlingen in Süddeutschland. Diese Vögel überwintern in der Toscana. Nach ihrer Rückkehr zog das Paar aber wieder weg und fand in Rümlang einen ihm günstig scheinenden Nistplatz.

Seit dem 16. Jahrhundert gilt der Waldrapp in Mitteleuropa als ausgestorben. Normalerweise sind es Felsenbrüter - der Industriebau mag die beiden Vögel daran erinnert haben. Weltweit gesehen ist die Art stark bedroht. Sein Fleisch galt früher als Delikatesse.

In Marokko gibt es  traditionelle Brutkolonien, und in Südspanien haben ausgewilderte Vögel selbst günstige Brutplätze gefunden.

Bilder, von oben nach unten: Der Brütende empfängt den Partner; die beiden begrüssen sich; einer der Eltern mit dem Jungen

 

 

Fortsetzung folgt

Mittelspecht (7.- 9.6.23)

Rund um den Monatswechsel Mai - Juni wären Spechte an Höhlen relativ einfach zu fotografieren, man muss nur die Höhlen mit Jungspechten kennen. Und da liegt genau das Problem: Die Jungspunde rufen nur während einer sehr kurzen Zeit so laut, dass man sie auch hört, und man muss auch zur rechten Zeit am rechten Ort sein, und oft ist das in unwegsamem Gelände, sehr weit oben oder sonstwie kaum "brauchbar".  Meine Vogelschutz-Kollegin Do kennt den Höngger Wald wie ihre Westentasche, und vor allem hat sie in mühseliger Arbeit die Höhlen kartiert. Ihr verdanke ich den Schwarzspecht vor zwei Jahren und den diesjährigen Mittelspecht, mit einer genial gelegenen Höhle, die direkt einer Waldstrasse zugewandt lag, einzig das Licht war suboptimal: entweder war gar keines vorhanden, was zu starkem Bildrauschen führte, oder es war extrem hart, was bei einem mehrheitlich schwarz-weissen Vogel nicht gerade einfach ist. Ich war während dreier Tage insgesamt etwa 7 Stunden vor Ort und konnte so nette Bilder schiessen.

Alle Bilder sind im Archiv zu finden und dürfen für den privaten Gebrauch auch heruntergeladen werden.

Auch einige Filmsequenzen drehte ich, um sie dann zusammenzufügen. Den Film kann man hier sehen. (Achtung: grosse Datenmenge)

Distelfink, Hänfling, Girlitz (31.5.23)

Im Urserental suchten wir nicht nur nach dem Karmingimpel (den wir nur jeweils ganz kurz und weit weg hörten), auch alle anderen Arten interessierten: Braunkehlchen, Wendehals, Neuntöter, Sumpfrohrsänger, Gartengrasmücke und vieles andere mehr. Steinrötel fanden wir keinen, dazu machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung: Abends regnete es immer wieder, am nächsten Morgen war der Himmel wolkenverhangen, und bald kam ein nicht unerheblicher Wind auf, der zum Beispiel in Andermatt alle Vögel stumm sein liess. Auf einem Parkplatz in Realp hatte vor allem der Fotograf Glück: In den Lärchen trieben sich Birkenzeisig, Distelfink, Girlitz und Hänfling herum. Drei dieser vier Finkenarten könnten aus dem als Tarnzelt missbrauchten Auto heraus bei der Nahrungssuche auf dem Kiesplatz recht nett fotografiert werden.

Von oben nach unten: Girlitz Männchen, Girlitz Weibchen, Hänfling Männchen, Diestelfink (Stieglitz)

Teichrohrsänger (22.5.23)

Nun sind alle Rohrsänger zurück, als letzer ist der Sumpfrohrsänger eingetroffen und singt aus Büschen in Feuchtgebieten.

Die Teichrohrsänger sind zwar schon länger hier (wie auch die Drosselrohrsänger), sind aber noch immer am Revier suchen und verteidigen. Laut singen sie und streuen zwischendurch spötterartige Elemente ein. Dieses Männchen war sehr kooperativ (mir gegenüber).